Höhen und Tiefen

Wer reitet, kennt das: Es gibt nichts Schöneres, als in harmonischem Einklang mit seinem Pferd auf dem Reitplatz oder im Gelände unterwegs zu sein. Aber der Weg dahin ist oft mühsam. Und was man einmal hat, ist nicht für immer garantiert.

Wer sich auf Pferde einlässt, wird reich beschenkt

Pferde sind wunderbare Lebewesen, die uns helfen, den Alltag hinter uns zu lassen und ganz bei uns selbst zu sein. Pferde sind hochsensibel und reagieren sehr fein auf unsere Stimmungen. Sie helfen uns, unsere eigenen Emotionen besser wahrzunehmen und sie verlangen von uns, erst in unserem Innenleben günstige Voraussetzungen zu schaffen, damit dann die Zusammenarbeit mit ihnen harmonisch und freudvoll wird.

Aber es gibt auch Durststrecken

Es gibt aber auch Zeiten, in denen wir verzweifeln und nicht mehr weiterwissen. Wenn unser Pferd krank ist oder wir selbst verletzt sind, wenn wir auf der Stelle treten, wenn das Pferd etwas Schwieriges erlebt hat und durch die Angst vor dem Erlebten blockiert.

In solchen Momenten ist es wichtig, sich selbst zu motivieren und nicht aufzugeben. Jetzt ist behutsame Arbeit Schritt für Schritt gefragt. Manchmal muss man über Wochen Geduld haben und das Ziel unbeirrt weiterverfolgen, auch wenn der Erfolg auf sich warten lässt. Wer jetzt zweifelt und alle paar Tage die Methoden wechselt, kommt niemals voran.

Wachstum ist anstrengend

Reiten ist eine Sportart, die uns viel abverlangt. Wir müssen körperlich fit sein, um unser Pferd gut und gesundheitsschonend zu reiten. Auch mental müssen wir stark sein, um unsere Emotionen im Griff zu haben und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Die Arbeit mit Pferden zeigt Reiter:innen auch immer wieder auf, wo sie selbst noch wachsen müssen. Das habe ich selbst immer wieder erlebt. Ich war meinem Pferd böse, weil es nicht so «funktionierte» wie es sollte. Dabei war ich es, die noch nicht bereit war, sich zuversichtlich und gelassen an die Arbeit zu machen, einen Schritt nach dem anderen zu machen und auch an mir zu arbeiten, damit mein Pferd und ich gemeinsam erfolgreich sein können.

Wachstum ist immer mit Anstrengung verbunden. Manchmal wollen wir lieber aufgeben, oder einen Schuldigen suchen, wenn es nicht vorangeht und wir insgeheim spüren, das es an uns ist, über das hinauszuwachsen, was uns schon vertraut ist.

Wer sein Pferd als Lehrmeister akzeptiert, wird immer wieder auf solche Herausforderungen stossen. Und wer es schafft, sie anzunehmen, wird nicht nur ein besserer Reiter, sondern ein reiferer Mensch.

Reiten ist viel mehr als nur ein Sport. Es ist eine Lebenseinstellung, die uns mindestens so viel zurückschenkt, wie wir investieren. Aber ohne das Investieren in das eigene Wachstum geht es nicht.

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Petra Huber
4242 Laufen