Longieren

Es kann doch nicht so schwer sein, ein Pferd am Strick ein bisschen im Kreis herumzujagen?!?

Hilfreich und gut

Longieren stärkt die Bindung zwischen Mensch und Pferd und soll auch beiden Spass machen. Durch die gemeinsame Arbeit lernen beide, sich gut zu verstehen, sich aufeinander zu verlassen und Vertrauen aufzubauen. Dabei soll der Spass nicht zu kurz kommen. Longieren ist eine hervorragende Möglichkeit, das Pferd auf spielerische Art und Weise zu bewegen und zu trainieren. Es ist auch gut geeignet, um gymnastizierende Arbeit ohne Reitergewicht zu machen. Gerade Pferde, deren Tragkraft und Gleichgewicht noch ausbaufähig sind, profitieren davon, wenn sie mit unbelastetem Rücken üben können.

Körperliche und mentale Fitness von Pferd und Reiter

Das Pferd wird durch das Longieren in seiner Koordination, Balance und Kraft gefördert. Der Mensch wiederum muss lernen, das Pferd präzise zu führen und auf seine Bewegungen einzugehen. Das verlangt auch dem Menschen ein hohes Mass an Konzentration und Körperbeherrschung ab. Es mag auf den ersten Blick einfach aussehen, aber der Teufel steckt im Detail:

Das Pferd muss auf die Signale des Menschen achten und daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Der Mensch muss lernen, die Bewegungen des Pferdes zu lesen, aus dem Bewegungsablauf Rückschlüsse über die Beweglichkeit und Kraft und etwaige Probleme zu ziehen und das Training daraufhin anzupassen. Auch das Longentraining soll schrittweise aufgebaut werden um das Pferd und den Führer zu fordern, aber nicht zu überfordern.

Dampf ablassen

So wichtig das Longieren als Teil eines durchdachten Trainingsplanes ist: In einem anderen Zusammenhang ist es geradezu lebensrettend. Wenn du dein Pferd einige Wochen nicht reiten konntest, weil du krank oder im Urlaub warst und der Zufall es will, dass der nächste Ausritt im Januar bei knackigen Temperaturen mit Schneefall in der Luft ansteht, wirst du froh und dankbar sein, das Handwerk des Longierens zu beherrschen. In solchen Situationen sind viele Pferde geradezu explosiv, weil der aufgestaute Bewegungsdrang ein Ventil braucht. Das Longieren ist so ein Ventil. Lass dein Pferd an der Longe erst einmal Dampf ablassen. Und wenn es dann ein paar Runden entspannt und locker im Kreis laufen kann, ohne jederzeit davongaloppieren zu wollen, kannst du dich in den Sattel schwingen.

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Petra Huber
4242 Laufen